Thema: „Starke Kinder – Kinder stärken“- Jesus segnet Kinder (Bibelstelle: Markus 10, 13-16)

Begrüßung mit Räbin Rita:
Pfrin: Herzlich willkommen zur KinderKirche. Schön, dass ihr von zu Hause mitfeiert. Ich habe Rita Rabe noch gar nicht gesehen. Ob die in Quarantäne ist wegen des Coronavirus? Komisch, wo doch der Kindergarten und die Schule schon längst geschlossen haben und alle zu Hause bleiben sollen. Die wird doch wohl nicht krank geworden sein …
Räbin: Hallo, Frau Krakau, hier bin ich doch! War nur was spät dran. Unsere Rebecca ist im Moment soooo anstrengend. Und wo die Schule schon seit über 5 Wochen zu hat, ist es noch viel schlimmer mit ihr. Alles will sie machen. Überall ist sie dabei. Immer will sie helfen. Aber sie ist doch noch viel zu klein. Und dauernd geht etwas schief. Deswegen bin ich auch heute zu spät. Ich musste noch die ganze Küche sauber machen.
Pfrin: Was ist denn passiert, Rita?
Räbin: Ach weißt du, Frau Krakau, meine kleine Rebecca wollte unbedingt einen Kuchen backen. O. k., habe ich gesagt, wir machen das zusammen. Nein, Mama, ich will das alleine machen, rief sie ganz aufgeregt. Und schon versuchte sie, Mehl und Zucker aus der Back-Schublade herauszuholen. Natürlich nahm sie gleich beide Packungen in die Flügel. Und prompt – sie hatte die Packungen nicht richtig gepackt – fiel die Mehltüte auf dem Boden. Das ganze Mehl überall in der Küche verteilt. Es hat gestaubt – du kannst es dir nicht vorstellen!
Pfrin: Oh je, Rita, das war sicher eine Sauerei. Als meine Söhne noch klein waren, wollten sie mir auch dauernd helfen und alles alleine machen. Und heute sind sie groß und ich muss nun wieder alles alleine machen.
Räbin: Frau Krakau, und ich hab mit ihr geschimpft! Siehst Du, habe ich ihr gesagt, das hast du nun davon, dass du alles alleine machen willst. Ich muss jetzt die ganze Sauerei wegwischen und komme bestimmt zu spät zur Kinderkirche. Frau Krakau, ich bin immer noch wütend und aufgeregt.
Pfrin: Das kann ich verstehen, Rita. Aber weißt du, wir waren ja auch alle mal klein. Und ich erinnere mich an das Gefühl, wenn mir meine Mutter oder meine Oma sagten: Dafür bist du noch viel zu klein. Das verstehst du nicht. Und weißt du, schon in der Bibel ging es den Kindern wie deiner Rebecca. Dazu habe ich die Geschichte von Ruth mitgebracht, Rita.
Lied: „Die Kerze brennt …“
Eingangswort (Votum):
Wir begrüßen nun
Gott, mit dem wir die KinderKirche feiern zu Hause feiern. Darum sprechen wir
am Anfang immer gemeinsam einen wichtigen Satz und machen dazu die passenden Bewegungen:
Wir feiern unsere KinderKirche
im Namen Gottes,der uns schützt wie ein Dach (Hände überm Kopf halten und mit den
Finderspitzen berühren),
der uns trägt wie ein fester Boden (3 Mal mit Füßen auftreten/stampfen –
rechts, links, rechts)
und der uns nah ist wie liebe Menschen (Hände rechts und links zur Seite ausstrecken).
Amen.
Eingangsgebet:
Lieber Jesus,
Du siehst uns, auch wenn wir uns einsam fühlen.
Du hörst uns, auch wenn uns sonst niemand versteht.
Du winkst uns zu dir, wenn wir uns ausgegrenzt fühlen.
Mit dir ist niemand allein. Du willst starke Kinder.
Wir danken dir für deine Taten und Worte,
von denen wir auch heute hören.
Amen.
Erzählung (zu Markus 10, 13-16):
Hallo, ich
heiße Ruth, und ich weiß noch ganz genau, wie ich mich bei der Aktion gefühlt
habe. Aber ich fang erstmal von vorne an zu erzählen.
Bei uns auf dem Dorfplatz war es nicht einfach, wenn alle da waren. Die meisten
Mädchen waren jünger als ich und deshalb wollte ich nicht immer mit ihnen
spielen und die Jungs haben mich nicht mitspielen lassen. Irgendwie hatte ich
keine richtigen Freunde. Die Mädchen riefen immer: „Ach ne, die Ruth, die ist
älter als wir, die gewinnt immer beim Fangen, weil sie längere Beine hat als
wir.“ Und die Jungs schrien: „Ne, Ruth, Ballspielen tun nur Jungs. Versuch du lieber
zu kochen. Das ist besser für Mädchen in deinem Alter.“ Und dann liefen sie
lachend weg. Darum war ich viel alleine. Aber am schlimmsten war es, wenn Mama
rauskam und den anderen Kindern zurief: „Lasst doch die Ruth mitspielen.“
Sobald sie wieder im Haus verschwunden war, fingen alle an, mich auszulachen: „Die
Ruth kann nicht alleine fragen. Das muss auch noch die Mama tun! Ha, ha, ha.“
Und zu Hause war es auch nicht besser. Alles, was ich gemacht habe, war falsch.
Zumindest sagten das Mama und meine große Schwester und mein kleiner Bruder
immer. „Du hast nicht richtig gekehrt. Der Tisch ist nicht sauber abgewischt.
Warum siehst du nicht, dass die Wäsche sauber ist. Du stehst mir im Weg. Pass
doch auf, der Topf ist heiß.“ Und so weiter, und so weiter. Ich war daher oft
traurig und allein.
Aber dann eines Tages rief Mama: „Ruth, komm, beeil dich. Wir gehen zum Platz
mit dem Maulbeerbaum.“ Ausgerechnet, dachte ich. Da sind immer so viele Leute
und die schreien und schimpfen dauernd. Aber natürlich musste ich mit, wenn
Mama das sagte.
Und diesmal waren noch mehr Menschen da, als sonst. Und gleich wurden wir
angemeckert, nur weil Mama etwas weiter nach vorne wollte, denn hinten konnten
wir gar nichts sehen. „Weg hier“, brüllten sie und schubsten uns zurück. Was
sollen denn die Kinder hier. Das ist nichts für sie. Und dann kamen da noch
mehr Eltern und ihre Kinder. Da waren auch welche von denen dabei, die mich immer
nicht mitspielen ließen. Und dann kamen da plötzlich einige Männer, die niemand
von uns kannte. Sie waren nicht aus unserem Dorf. Und die riefen fast noch
lauter als unsere Leute: Mensch, hatten die eine schlechte Laune! „Die Kinder
weg, sonst setzt es was! Was soll das denn? Die verstehen doch gar nichts von
dem, was Jesus erzählt. Warum habt ihr die nicht zu Hause gelassen. Unglaublich!
Haut mit euren Kindern ab. Seht zu, dass ihr nach Hause kommt. Jesus ist für
die Erwachsenen da, und nicht für die da, die nichts kapieren.“
Ich hab mich echt aufgeregt. Mama wollte mit uns auch schon gehen. Dabei haben
unsere Eltern uns schon so viel von Jesu erzählt, dass er den Menschen hilft
und ihnen von Gott erzählt, und dass er alle Menschen lieb hat. Naja, dachte
ich, vielleicht tatsächlich nur die Erwachsenen, aber so richtig glauben wollte
ich es nicht.
Und dann kam er! Jesus! Meine Knie fingen an zu wackeln und meine Hände
zitterten. Und dann – das hättet ihr hören müssen – er schimpfte mit den
fremden Männern, das waren übrigens seine Freunde, die Jünger! Und dann sagte
er: „lasst die Kinder zu mir kommen!“ Da haben die Erwachsenen aber geguckt.
Und er saget weiter: „Ihr sollt sie nicht wegschicken, denn alle, die wie diese
Kinder sind, die gehören zu Gott. Denen schenkt Gott seine neue Welt. Das müsst
ihr euch gut behalten.“ Die Rede von Jesus habe ich verstanden und auch die
anderen Kinder. Und es kam noch besser. Jesus kam auf mich zu und nahm mich in den
Arm, vor all den anderen Kindern und vor den Erwachsenen. Die bekamen ihren
Mund vor Staunen gar nicht mehr zu. Und dann hat er alle anderen Kinder zu sich
gerufen und er hat uns alle seine Hand auf den Kopf gelegt. Das war richtig schön
und ich habe gespürt, wie wichtig die anderen Kinder und ich für ihn sind, eben
mindestens genauso wichtig wie die Erwachsenen.
Und ab da an war alles anders in unserem Dorf und bei uns zu Hause. Jetzt
durfte ich öfter mal mit den Jungs spielen und auch die jüngeren Mädchen spielten
mit mir. Ich bin dafür beim Fangen nicht so schnell gelaufen wie früher und hab
die kleineren auch mal gewinnen lassen. Und bei den Jungs durfte ich im Tor
stehen beim Fußballspielen.
Zu Hause hat Mama nicht mehr so oft gesagt, dass ich was vergessen habe oder
falsch gemacht habe, sondern sie sagte, dass ich das ja für mein Alter echt
schon gut machen würde. Und ich habe oft einfach besser aufgepasst. Klar hat
sie auch ab und zu geschimpft, wenn ich was falsch gemacht habe, aber ich wusste
ja nun, dass jedes Kind was falsch macht – übrigens auch jeder Erwachsene – aber
Jesus hat ja uns Kinder als Vorbilder für die Erwachsenen genommen, denn wer
zugibt, dass er nicht perfekt sein kann und Fehler zugibt, wie wir Kinder, der kann
sich wirklich auf das neue Leben mit Gott freuen.
Kreatives zur Geschichte:
Kinder verboten – Kinder erlaubt:Ein rotes und ein grünes Schild bzw. eine rote und eine grüne Karte aus
Pappe basteln.
Dann überlegen, wo sind Kinder verboten oder unerwünscht, wo sind Kinder
erwünscht oder erlaubt. Passendes Schild jeweils hochhalten.
Schlussgebet:
Lieber Jesus,
damals, vor mehr als 2000 Jahren, wollten Kinder durch die Menge ganz vor zu
dir.
Sie wollten dich
auch einmal von nahem sehen,
so wie die
Erwachsenen, die so viel von dir sprachen.
Zuerst haben die
Jünger und andere aus der Menge die Kinder daran gehindert,
zu dir zu gelangen.
Aber denen hast du ganz klar gezeigt, was vor Gott wichtig ist,
und die Kinder ganz nach vorn gelassen.
Dir ist wichtig, dass alle Kinder wissen:
Du hast sie lieb, egal ob groß, klein, dick, dünn, arm, reich.
Das ist gut und das tut gut. Lass uns das nie vergessen.
Und
gemeinsam beten wir:
Vaterunser
Vater unser im
Himmel.
Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Schlusslied: „Halte zu mir, guter Gott…“
Segen:
Unsere
Internet-KinderKirche beenden wir mit der Bitte um Gottes Segen, also seinen
Schutz für uns alle in der Zeit bis wir uns hier wieder-“sehen“. Macht die Bewegungen,
die ich hier aufgeschrieben habe, einfach mit. Dazu müssen wir uns alle
hinstellen und genug Platz haben.
Gott, du bist innen … Arme vor
der Brust kreuzen
… und außen … Arme zur
Seite strecken
und um mich herum. einmal sich drehen
Du gibst meinen Beinen festen Stand. fest auftreten
Dein Segen hält mich geborgen in deiner Hand.
Hände
der Geschwister, von Mama oder Papa rechts und links fassen
Amen.